Textblog Berlin

Claudia Agnes Müller

 
 

Das Feuermonster

Anton und das Feuermonster


In einem Feuerberg leben die Feuermonster. Die Feuermonster können nicht verbrennen, denn sie sind selbst aus Feuer. Sie sind sehr, sehr heiß. Wenn sie einen Ausflug machen, kommt die Feuer­wehr, denn irgendetwas beginnt bestimmt zu brennen.


Familienfeste sind im Feuerberg genauso langweilig wie in der Stadt. Ein Feuermonsterkind möchte viel lieber den Wald erkunden und die Menschenstadt entdecken. Das ist allerdings gar nicht einfach, wenn jede Bank, auf der man sitzen möchte, sofort Feuer fängt. Und die Feuerwehr rettet zwar die Menschen, aber für ein Feuermonsterkind ist sie sehr gefährlich.


Im Wald wohnt eine kleine Maus. Sie weint, weil ihre Höhle so kalt ist. Das Feuermonster kommt zu Besuch, denn es möchte die Maus trösten. In der Höhle wird es warm. Es ist nicht besonders leicht, sich mit einem Feuermonster anzufreunden. Man muss aufpassen, dass man kein Brandloch abbekommt. Aber Freundschaft ist wichtig. Und wenn man sich ein bisschen besser kennt, klappt es wirklich gut. Man kann sogar den Fuchs erschrecken.


Aber dann wird es langweilig im Wald. Maus und Feuermonster stellen sich an die Straße, denn sie möchten zu den Menschen. Lange hält niemand an. Die Krähen lachen. Doch dann kommt Anton mit seinen Eltern vorbei, sie nehmen die beiden mit: Die Maus versteckt sich im Picknickkorb, das Feuermonster fährt im Motor.


In der Stadt gibt es Probleme. Mamas fette Katze hat Appetit auf Maus. Die Eltern gehen ins Bett. Die Katze schleicht durch die Küche. Anton vergisst, das Feuermonster zu füttern. Das Feuermon­ster ist sehr, sehr hungrig. Es muss die Katze vertreiben und etwas zu essen finden. Als es durch die Küche rollt, brennt das Haus an.


Natürlich kommt die Feuerwehr. Jedes Kind kennt die Feuerwehrausrüstung, aber wir zählen es noch einmal auf: Feuerwehrauto, Feuerwehrschlauch, feuerfeste Stiefel, Masken zum Schutz vor dem Qualm. Die Feuerwehr löscht den Brand. Im Krankenwagen sitzt eine Ärztin. Sie versorgt die verletzten Leute. Es gibt sehr viel Rauch. Die Erwachsenen sind müde. Sie gehen zurück ins Bett. Niemand bemerkt, dass Anton auf der Straße bleibt, weil er die Maus und das Feuermonster sucht.

Anton findet seine neuen Freunde, zum Glück. Sie sind jetzt sogar zu viert: Die Maus hat sich mit einer Spinne aus der brennenden Küche abgeseilt. Und das ist gut so. Während die meisten Men­schen schlafen, kommt ein seltsames Straßenbahnauto angefahren. Das Straßenbahnauto gehört dem Spaghettimann. Der Spaghettimann ist so dünn wie eine Spaghettinudel. Wenn er sich aus­dehnt, ist er höher als ein Baum. Obwohl sich Anton gar nicht wohlfühlt, steigt er mit seinen Freunden in das seltsame Auto, denn die Tiere sitzen schneller auf dem gemütlichen Autosofa, als er überlegen kann. Sogar das Feuermonster ist bereits eingestiegen. Er springt in einem bequemen Grill herum und verschlingt knackend die leckere Grillkohle.


Natürlich haben sie da einen Fehler gemacht. Das Straßenbahnauto ist in Wirklichkeit gar kein Auto, sondern ein Raumschiff. Der Spaghettimann ist überhaupt nicht mehr freundlich, er will mit seiner Rakete in den Weltraum starten und Anton und die Freunde mitnehmen. Das Feuermonster will er in das Triebwerk sperren, damit es dort für ihn arbeitet und dafür sorgt, dass das abscheu­liche Raumschiff noch schneller fliegen kann. Doch der Spaghettimann hat sich geirrt. Anton, das Feuermonster und die Tiere sind weder dumm, noch hilflos. Obwohl sie große Angst haben, besiegen sie den Spaghetti­mann. Das Feuermonster verbrennt das Raumschiff. Der Spaghettimann muss auf der Erde bleiben. Er verbiegt sich zu einer Antenne. Dann hängt er sich oben auf dem Hochhaus an das Dach.


Der Feuerwehrhubschrauber transportiert das verbrannte Raumschiff auf den Schrottplatz. Anton darf mit der Polizei nach Hause fahren. Mama wartet mit Schokoladeneis. Das Feuermonster lernt, wie man Kaugummiblasen macht: Als Feuermonster kaut man man einfach Sand, dabei kann man mit Glasmurmeln spucken. Das macht sehr viel Spaß, aber inzwischen hat das Feuermonster trotzdem großes Heimweh. Es wird Zeit, dass alle in das Auto einsteigen und den Feuerberg besuchen. Dort freuen sich die Feuermonstereltern und der Feuerberg spuckt zufrieden eine dicke Feuerwolke in den Himmel.

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Wenn ihr die ganze Geschichte lesen möchtet, dann findet ihr sie hier:  feuermonster.pdf